8. "Die Brandmauer" |
Autor: Henning Mankell |
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Titel: "Die Brandmauer" |
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Verlag: Zsolnay Verlag (574 Seiten / Hardcover) |
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Erscheinungsdatum: Oktober 2001 |
Autor: Henning Mankell |
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Titel: "Die Brandmauer" |
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Verlag: dtv (576 Seiten / Taschenbuch) |
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Erscheinungsdatum: Oktober 2003 |
kurzbeschreibung |
In Wallanders achtem Fall geht es nicht nur darum, ein Computerverbrechen aufzudecken, sondern auch die Brandmauern, die Menschen um ihr Innerstes aufrichten, zu durchbrechen. Zwei junge Mädchen überfallen einen Taxifahrer, betäuben ihn mit einem Hammer und töten ihn mit einem Küchenmesser. Als die Polizei sie verhört, zeigen sie keinerlei Schuldgefühl. Wallander kann es kaum fassen. Finden junge Menschen heutzutage wirklich nichts dabei, einen Menschen meuchlings umzubringen? Er ist sich sicher, dass etwas anderes dahintersteckt. Aber bis er das herausfindet, geschehen noch viele merkwürdige Dinge. Ein Mann fällt vor einem Bankautomaten tot um. Seine Leiche wird aus der Pathologie gestohlen und wieder an den ursprünglichen Fundort transportiert. In ganz Schonen geht das Licht aus. In der Transformatorstation liegt eine verkohlte Leiche. Wallander wird angezeigt, ein junges Mädchen geohrfeigt zu haben. Auf Rat seiner Tochter Linda gibt er endlich eine Kontaktanzeige auf, um wenigstens sein Privatleben in geordnete Bahnen zu lenken. Aber auch seine privaten Angelegenheiten geraten in die Turbulenzen des vorliegenden Falls. |
leser-rezensionen |
Brandmauer: eine Mauer, die schützen soll vor Zugriff - im Netz, oder vor Angst und Resignation in der Seele. Ein Sinnbild für die Überbeanspruchung des Einzelnen in der Gesellschaft, sofern er sich seiner immer größer werdenden Verantwortung - und Macht? - bewusst wird. Hat nicht jeder von uns diese Brandmauer nötig? Und verhindert sie nicht gleichzeitig selbstverständliche soziale Kontakte? Wie dünnhäutig sind wir eigentlich - und das, was wir mit der elektronischen Datenübermittlung geschaffen haben? Mankell ist kein oberflächlicher Spannungsautor, er lotet wie immer persönliche und gesellschaftliche Tiefen aus, und offensichtlich geht es auch mal wieder nicht nur um Schweden... Macht und Ohnmacht der elektronischen weltweiten Verknüpfungen - Manipulierbarkeit der Scheinwelt des Geldes - Weltwirtschafts- und Sozialverhältnisse - der Mensch, allmächtig, voll unvorstellbarer Grausamkeit und gleichzeitig so verletzlich - All diese Facetten des Lebens finden ihren Knotenpunkt wie immer in der kleinen, heimeligen Hafenstadt Ystad verknüpft in Gedanken und Handlungen des ausgebrannten, immer wieder resignierenden Kurt Wallander. Die Welt der Datenautobahnen überfordert ihn, und er holt sich Hilfe, aber nicht etwa aus Polizeikreisen, deren Möglichkeiten der vernünftigen, situationsgerechten Handlungsweise wie auch fachlicher Kompetenz er sehr skeptisch gegenübersteht. Besonders schwerwiegend in diesem Buch: Teamarbeit, absolut notwendig und gleichzeitig extrem gefährdet durch persönlichen Ehrgeiz, Neid, Missgunst. Die alten Freunde verlassen Wallander, gehen ihrer Wege, er bleibt, kommt Seite für Seite an seine Grenzen, und nur der Wissensdurst und die Erschütterung durch die Brutalität der (zahlreichen) Morde hält ihn aufrecht. Trotz persönlicher Krisen und Anfechtungen wird die Sache geklärt, die Brandmauer überwunden - oder jedenfalls fast. Es bleibt für den Leser noch genug Stoff, eigenen Gedanken nachzugehen, das eigene Verhältnis zur gegenwärtigen Weltsituation zu überprüfen. Absolut spannungsgeladen und lesenswert!! M. Luther-Mosebach |
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