"Mittsommermord" - Inhaltsangabe



In der Mittsommernacht verschwinden drei Jugendliche, Astrid Hillström, Martin Boge und Lena Norman, spurlos. Sie hatten ein Fest gefeiert, auf dem sie sich verkleidet hatten. Nicht einmal ihre Eltern wussten, worum es bei diesem Fest ging und wo es stattfinden sollte. Ursprünglich hatten sie zu viert sein sollen, doch ein Mädchen, Isa Edengren, war kurzfristig krank geworden. Da die Eltern von ihren Kindern Postkarten aus verschiedenen europäischen Ländern erhalten, sehen die Ermittler keinen Grund, intensiv nach den Jugendlichen zu suchen.

Über einen Monat später wird Kommissar Svedberg erschossen in seiner Wohnung aufgefunden. Schnell wird klar, dass er sich auf eigene Faust in seinem Urlaub mit dem Fall der verschwundenen Jugendlichen befasst hat.

Hauptkommissar Wallander begibt sich auf die Suche nach Svedbergs Mörder und stellt bald fest, dass Svedberg möglicherweise ermordet wurde, da er zuviel über die verschwundenen Jugendlichen wusste. Svedberg hatte, bis auf einen Cousin, Sture Björklund, und eine Cousine, Ylva Brink, keinerlei Verwandte und, wie sich schnell herausstellt, auch nur wenige Freunde. Laut seinem Cousin hatte er jedoch eine Geliebte, die aber noch nie jemand zu Gesicht bekommen hat. Sein einziges Hobby war die Astronomie.

In einem Geheimversteck in Svedbergs Wohnung findet Wallander ein Foto einer unbekannten Frau und eines von verkleideten Jugendlichen, unter ihnen auch einige der Verschwundenen. Mit Hochdruck läuft die Fahndung nach der Frau, deren Name Louise ist, an, da sie Svedbergs Geliebte sein könnte. Wallander entdeckt das Teleskop in Sture Björklunds Schuppen, doch der Cousin hat kein Motiv und gerät nie in Verdacht.

Drei Monate nach Mittsommer entdecken Wanderer die Leichen der drei jungen Leute. Sie sind verkleidet, der Tatort perfekt hergerichtet. Die Jugendlichen liegen verschlungen, durch Kopfschüsse getötet, auf einer Decke, ihre Weingläser sind gefüllt, verschimmelte Lebensmittel liegen herum. Das Ganze wirkt arrangiert, die Leichen machen nicht den Anschein, bereits mehrere Monate tot zu sein. Doch die Polizei stellt fest, dass die Postkarten gefälscht waren und der Gerichtsmediziner schließt nicht aus, dass die Jugendlichen schon so lange Zeit tot sein könnten, wenn sie entsprechend aufbewahrt wurden. Durch Zufall finden die Ermittler ein Grab, dass jedoch für vier Personen ausgelegt war. Wallander wird klar, dass es sich um einen gestörten Täter handeln muss, denn niemand vergräbt Mordopfer, um sie dann Monate später wieder auszugraben und den Tatort zu arrangieren. Er hat während der Untersuchungen im Wald oft das Gefühl, von jemandem beobachtet zu werden. Zudem fühlt er sich mitschuldig, da die Polizei keine Suche nach den Jugendlichen eingeleitet hatte.

Weil das Grab für vier Personen ausgehoben worden war, sucht Kommissar Wallander nach Isa Edengren. Er findet sie bewusstlos vor dem Haus ihrer Eltern, nachdem sie eine Überdosis Tabletten zu sich genommen hat. Von den Nachbarn erfährt Wallander, dass Isa nicht im Haus wohnen darf, wenn ihre Eltern im Urlaub sind, und dass ihr Bruder zwei Jahre zuvor Selbstmord begangen hat. Isa verschwindet nach zwei Tagen aus dem Krankenhaus, ohne dass die Polizei ausführlich mit ihr gesprochen hat. Wallander sorgt sich, dass der Mörder sein Werk vollenden wird. Er findet heraus, dass die Edengrens ein Sommerhaus auf einer Insel in den Schären besitzen. Er fährt dorthin und versucht, das Vertrauen der jungen Frau zu gewinnen. Sie verspricht, ihn nach Ystad zu begleiten, doch dazu kommt es nicht mehr. In der Nacht wird Wallander durch Isas Schrei geweckt, ihr Schlafzimmer ist leer und er kann sie auf der Insel nicht finden, hört nur noch ein Boot wegfahren. Er entdeckt sie wenig später in einer Felsspalte, wie ihre Freunde mit einem Kopfschuss hingerichtet. Der Mörder hat sein Werk vollendet.

Verzweifelt versucht die Polizei Svedbergs Geliebte zu finden, doch auch nach der Veröffentlichung ihres Fotos in den Medien gibt es keine konkrete Spur. Also beschließt die Polizei, das Bild auch in Dänemark veröffentlichen zu lassen. Auf der Suche nach dem Mörder tappt die Polizei weiter im Dunkeln.

Dann tauchen neue Mordopfer auf. An einem Strand werden ein frisch getrautes Brautpaar und ein Fotograf erschossen aufgefunden. Einige Strandbesucher haben einen Mann gesehen, beschreiben kann ihn jedoch niemand. Der Ort für die Fotos war kurzfristig geändert worden, nicht einmal die Eltern des Brautpaares waren darüber informiert. Für die Polizei besteht kein Zweifel, dass es sich um denselben Täter handelt wie bei den Jugendlichen und Svedberg.

Nach vielen Rückschlägen kommt endlich eine positive Nachricht. In Dänemark haben zwei Personen die Frau von Svedbergs Foto erkannt. Wallander ist klar, dass Louise nicht der Täter ist, doch er glaubt, dass sie ihn kennt. Daher reist er nach Kopenhagen, um die Bar aufzusuchen, in der Louise von Zeugen mehrmals gesehen wurde. Er trifft Louise tatsächlich in der Bar namens Amigo an. Doch sie kehrt von einem Toilettenbesuch nicht zurück, noch bevor Wallander ein Wort mit ihr gewechselt hat. Sie ist wie vom Erdboden verschluckt, denn auch die dänische Polizistin, die am Eingang der Bar gewartet hatte, hat Louise nicht beim Verlassen des Lokals beobachtet. Nachdem sie die Bar verlassen haben, fällt Wallander ein, schon immer den Eindruck gehabt zu haben, mit Louises Haaren könne etwas nicht stimmen. Nun wird ihm bewusst, dass es sich um eine Perücke gehandelt hatte und Louise in Wirklichkeit ein Mann und der Mörder ist.

Erfolglos und enttäuscht kehrt er nach Ystad zurück. Auf seinem Schreibtisch findet er den Brief eines Profilers, der deutlich macht, der Täter werde erneut zuschlagen. Mithilfe von Svedbergs Foto und Computertechnik versucht die Polizei, aus Louise Louis zu machen und so ein Phantombild des Täters zu erstellen.

Wallander hat lange darüber gegrübelt, wie der Täter an geheime Informationen seiner Opfer gekommen sein konnte. Er war sich sicher, die Lösung des Rätsels schon auf dem Postboot, mit dem er zu Isa Edengren auf die Insel gefahren war, gehört zu haben. Doch es dauert, bis er sich ein jenes wichtige Detail seines Gesprächs mit dem Kapitän des Schiffes erinnerte. Plötzlich weiß er, dass der Täter ein Briefträger sein muss, der Briefe öffnet und liest. Somit beschließt er, mit seinen Ermittlungen nochmals von vorne anzufangen und sucht das Postterminal in Ystad auf. Trotzdem ist er weiterhin überzeugt, den Täter bereits im Amigo in Kopenhagen getroffen zu haben.

Die Polizei beschäftigt sich weiter mit der „Briefträger-Theorie“, denn nur so lässt sich erklären, woher der Täter immer wieder Insider–Informationen bezieht und weiß, wo die Jugendlichen feiern wollten oder wo die Fotos des Hochzeitspaares gemacht werden sollten. Die Polizei verfügt nur über wenige Hinweise, denen sie nachgehen können. Zusätzlich geraten sie unter den Druck der Medien, die eine schnelle Aufklärung fordern. Die Eltern der ermordeten Jugendlichen werfen der Polizei vor, ihren Hinweisen nicht früh genug nachgegangen zu sein und nicht ausreichend nach ihren Kindern gesucht zu haben. Zudem beklagen sie, die Ermittlungen seien ineffektiv und sie würden nicht ausreichend über Fortschritte informiert.
Während Svedbergs Beisetzung kommt Wallander plötzlich ein Gedanke: Auch Landbriefträger müssten doch Vertreter haben. Sofort nach der Beerdigung telefoniert er mit dem Chef der Briefverteilungsstelle und erfährt, dass es zwei Vertretungen gibt. Eine Frau, die als Täterin nicht in Frage kommt, aber auch einen Mann, Åke Larstam. Er erfährt auch, dass Larstam im Frühling Vertretung in dem Distrikt gemacht hatte, in dem Isa Edengren wohnte und im Sommer der Briefträger des Brautpaares gewesen war.

Wallander versucht vergeblich mit einer Kollegin in Larstams Wohnung zu gelangen. Da er ein ungutes Gefühl hat, kehrt er nachts zur Wohnung zurück. Er benötigt die Hilfe eines Kollegen, um die Tür aufzubrechen. In der Wohnung finden sie eine Klarsichthülle, in der sich sämtliche Zeitungsartikel über die Morde befinden. Den beiden wird klar, dass sie sich in der Wohnung eines achtfachen Mörders aufhalten, bekommen es mit der Angst zu tun und verlassen die Wohnung. Nur kurze Zeit später rückt die Polizei mit einem Großaufgebot zur Durchsuchung an. Sie sichern Fingerabdrücke, doch sie finden keine weiteren Anhaltspunkte, die Larstam mit den Morden in Verbindung bringen.

Von dem Chef der Post erfährt Wallander, dass Åke Larstam eine Abneigung gegen fröhliche Menschen hat und ein Einzelgänger ist.

Noch einmal kehrt Wallander mit seinem Kollegen in die Wohnung zurück, um nach Verstecken zu suchen. Sie finden einen Zettel, auf dem ein Gedicht verfasst wurde. Wallander glaubt, dass Larstam in diesem Gedicht einen weiteren Mord ankündigt und zwar noch am selben Tag.

Dann taucht Larstam in Svedbergs Wohnung auf, die noch einmal von Polizisten untersucht wird. Es kommt zu einem Schusswechsel, bei dem niemand verletzt wird. Wallander weiß, dass die Polizisten überlebt haben, weil sie nicht als Opfer geplant waren. Larstam ist ein sicherer Schütze, wenn er sie hätte töten wollen, so wäre er erfolgreich gewesen.

Die Polizei bekommt die Information, dass Larstam öfter am Kleinboothafen gesehen wurde. Einen Liegeplatz auf seinen Namen gibt es nicht, dafür aber auf den Namen Isa Edengren, der von einer dunkelhaarigen Frau gemietet worden war, die durchaus Louise hatte sein können. Doch sie finden Larstam nicht auf dem Boot und sie wissen, dass ihnen langsam die Zeit davon läuft.

Die Polizei sucht nach dem möglichen neunten Opfer und stößt dabei auf eine Versammlung einer Heimatvereinigung, eine Ansammlung glücklicher Menschen. Somit werden einige Polizisten als Kellner für den Abend eingestellt. Doch den ganzen Abend geschieht nichts und so gehen alle mit dem Gefühl nach Hause, zumindest Zeit gewonnen zu haben.

Als Wallander seine Wohnungstür öffnet, fällt ihm ein, dass eine seiner Kolleginnen erzählt hatte, sein Schloss habe geklemmt, nachdem sie ihm ein frisches Hemd aus der Wohnung geholt hatte. Nun klemmt sein Schloss nicht mehr, doch als er realisiert, was das bedeuten könnte, ist es bereits zu spät. Er wirft sich auf den Boden, doch die Kugel aus Åke Larstams Waffe streift ihn im Gesicht. Er selbst ist das neunte Opfer. Er flieht aus dem Haus. Er hat weder eine Waffe noch ein Handy bei sich und steht verletzt mitten in der Nacht in der Nähe seiner Wohnung. Er trägt den Insassen eines Fahrzeugs auf, beim Polizeipräsidium Unterstützung anzufordern.

Als Larstam mit dem Auto flieht, nimmt Wallander in seinem eigenen Wagen die Verfolgung auf. Larstam hält an und läuft in den Wald, wohin Wallander ihm folgt. Die Verfolgung im Wald dauert lange, bis Wallander es ausnutzt, dass der Mond für kurze Zeit verschwindet und sich mit Geschrei auf Larstam stürzt, auf den er schon seit einiger Zeit hinter einem Baum lauert. Er schlägt ihn zunächst mit einem Stück Leitplanke und dann mit der Faust nieder. Er entwendet dem bewusstlosen Larstam die Waffe, fesselt ihn mit einem Abschleppseil und bringt ihn in seinem Auto zum Polizeipräsidium.

Diese Inhaltsangabe wurde verfasst von Berit Böge.