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08.02.2005:
"Kalter Schweiß in
Schweden" - Die fesselnden
Ermittlungen eines depressiven Bullen
Auf was basiert der Erfolg der
Romanfigur von Henning Mankell, bekannt in der gesamten westlichen
Hemisphäre, übersetzt in 27 Sprachen und überschüttet mit zahlreichen
Preisen?
Zuerst einmal ist es die Szenerie. Schonen, ganz im Süden Schwedens
gelegen. Der ausgedehnte Himmel mit seinen Wolken, die menschenleeren
Landstraßen durch Wälder und vorbei an schönen Seen. Eine Landschaft,
welche nicht enden möchte, die praktisch flach ist mit seinen einsamen,
versteckt liegenden Bauernhöfen, die plötzlich wie aus dem Nichts
auftauchen. Wenn man "Die fünfte Frau", eines der besten Bücher der
Serie, zu lesen beginnt, erinnert man sich an diese Szenerie.
Auf den ersten Seiten der Romane von Henning Mankell findet sich der
Leser in seiner unwiderstehlichen Welt wieder. Diese Atomsphäre voll von
Melancholie, diese Geschichten von verkohlten und aufgehängten Personen.
Geschichten, die uns helfen wollen, zu verstehen, was in der heutigen
Welt passiert. Die Kunst von Mankell besteht im Detail, im Subtilen
jeder Beschreibung, den spitzen Bemerkungen und den versteckten
Aussagen.
Seine Geschichten entwickeln sich langsam. Der schwerfällige Kommissar
Wallander wurde zum Helden in einer der beliebtesten Romanreihe unserer
Zeit. Ein Bulle, der zugleich romantisch wie depressiv ist, der ebenso
schwach wie stark ist, der kraftvoller als schnell ist, der tiefsinniger
als brillant ist. Voll von Mitleid für die Opfer, aber zugleich müht
sich Wallander ab, zu verstehen, was in den Köpfen der Täter vor sich
geht. Nach dem Muster seines Autors, der kaum ans Böse glaubt, aber sich
für die Entstehung der kriminellen Tat interessiert. Wie kann eine
Gesellschaft eine solche Gewalttätigkeit fabrizieren? Was sind die
Hintergründe der Kriminalität?
Mankell klebt an seinem Helden, teilt seine Unschlüssigkeit, seine
Zweifel, begleitet seine falschen Fährte und seinen guten Instinkt bis
zur finalen Aufdeckung, meistens viel schlimmer als es sich Wallander
vorstellen könnte. Von Buch zu Buch nimmt der Leser auch an den
Veränderung im Privatleben Wallanders teil. Wallander, der die
Gesellschaft und ihr Handeln immer weniger versteht...
Es war 1989 als Henning Mankell nach zwei Jahren in Afrika wieder nach
Schweden zurückkehrte. Zu dieser Zeit pendelte der Autor bereits
zwischen Schweden und Mosambik, wo er seit 20 Jahren Leiter des
Nationaltheaters ist. Seine Aufenthalte abseits seines Geburtslandes
dauerten normalerweise nicht länger als sechs Monate. Aber dieses Mal
waren es über zwei Jahre und Mankell war schockiert über negativen
Veränderungen in der schwedischen Gesellschaft, vor allem über die
gestiegene Ausländerfeindlichkeit. Seit er schreibt (Romane,
Theaterstücke, Kinderbücher) lässt er sich von der Gesellschaft, deren
Problemen und der Politik inspirieren, beschäftigt sich damit die Leute
aufzuklären, versucht seine Leser zum Nachdenken anzuregen. Angesichts
dessen, was er in Schweden gesehen hat, entschied er sich,
Kriminalromane zu schreiben. "Fremdenhass ist ein Verbrechen". Um seine
Gedanken dem Leser zu vermitteln erschuf er den Kommissar. Es wurde
Wallander, den Namen fand er im Telefonbuch.
Auch die Seele geht in dieser gesellschaftlichen Entwicklung kaputt.
Mankell entwickelt ein schwedisches Modell, welches offensichtlich
unbeweglich ist, aber sich innerlich zerstört. Wallander wird zum Symbol
von Unordnung, Verwirrung und von der Wut seines Autors, welcher die
Grundmauern der europäischen Demokratie - die Solidarität und
Gerechtigkeit - gefährdet sieht. In meiner Kindheit, erklärt Wallander
in "Die fünfte Frau" sei Schweden ein Land gewesen, in welchen die Leute
die Schuhe ausgestopft haben. Völlig unerwartet war dies dann zu Ende.
Man begann, die kaputten Schuhe einfach wegzuwerfen. Niemand gab sich
mehr die Mühe, etwas zu reparieren. Die ganze Gesellschaft hat sich
gewandelt. "Eine neue Moral hat eingesetzt, jene des Konsums und alles
ist wegwerfbar". Immer mehr Leute, insbesondere Jugendliche, fühlen sich
überflüssig oder geradezu von der Gesellschaft abgelehnt. Diese
Jugendlich sind ohne Erinnerung daran, dass die Schuhe repariert werden
konnten. Eine Zeit, in welcher man nichts weg warf, weder die Schuhe
noch die Menschen. Später in "Mittsommermord" stellt sich Wallander
diese Frage noch mehr: "Was wir fürchten, ist vielleicht bereits
eingetroffen. Nach dem Zusammenbruch der sozialen Gerechtigkeit. Eine
Gesellschaft, in der sich die Leute zunehmend überflüssig fühlen. Mit
diesen Voraussetzungen müssen wir mit einer erhöhten Gewaltbereitschaft
rechnen. Die Kriminalität ein Teil unserer Gesellschaft."
Am Ende von "Die Brandmauer" scheint es so, als wolle Wallander das
Handtuch werfen, bis seine Tochter Linda, mit der er ein kompliziertes
Vater-Tocher-Verhältnis hat, zur Polizei will. Eine neue Serie kündigt
sich an...
Wallander wird auch in den neuen Bänden mit von der Partie sein, wenn
auch nur im Hintergrund. Nach Art seines Schöpfers, welcher die
Situation von Afrika her beobachtet. Eine Distanz, die Synonym ist für
Weitsicht und klares Bewusstsein: "Afrika hat aus mir einen besseren
Europäer gemacht", meint Mankell.
(Übersetzung: Stefan Meier)
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04.02.2005:
Erfolgreicher
Kinostart für "Vor dem Frost"
Der neue Film mit Kommissar
Kurt Wallander, "Vor dem Frost", hatte seine skandinavische Kinopremiere
am 14. Januar und belegte sofort Platz 1 der schwedischen Kinocharts. In
seiner zweiten Woche erreichte er Platz 2 und mehr als 100.000 Schweden
haben den Film bereits gesehen. Später wird er auch in Deutschland
veröffentlicht, jedoch leider nicht im Kino, sondern nur im TV und auf
Video.
(Quelle: henningmankell.com / Übersetzung: Daniel Imort)
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01.02.2005:
Wir feiern 4 Jahre
wallander-web.de mit großem
Jubiläumsgewinnspiel und tollen Preisen!
Am 1. Februar 2001 war es soweit: Die
erste deutschsprachige Fanseite zu den Wallander-Romanen von Henning
Mankell unternahm ihre ersten Gehversuche im Internet. Seitdem hat sich
vieles getan. Neue Rubriken und auch interaktive Angebote, wie z.B. das
mittlerweile rege genutzte Wallander-Forum kamen hinzu. Bis heute waren
mehr als 100.000 Besucherinnen und Besucher auf unseren Seiten zu Gast
und wallander-web.de hat sich zum Treffpunkt für Wallander-Fans aus
aller Welt entwickelt!
Dieser Erfolg wäre jedoch niemals möglich gewesen ohne den Einsatz und
die Unterstützung von vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern und Freunden
unseres Projekts. Besonders bedanken möchte ich mich an dieser Stelle
bei folgenden Personen: Martina Andres, die uns stets mit aktuellen
Artikeln und Infos rund um die Wallander-Romane und Henning Mankell
versorgt und natürlich unseren unermüdlichen Übersetzerinnen und
Übersetzern Nina Heptner, Katharina Hülswitt und Iver Livendahl. Ohne
euch und viele andere würde diese Fanpage heute bestimmt nicht ihr
4-jähriges Jubiläum feiern!
Zu guter Letzt möchte ich mich natürlich auch noch bei unseren treuen
Besucherinnen und Besuchern bedanken! Durch Euer positives Feedback, die
vielen lieben e-mails und Gästebucheinträge habt Ihr uns immer wieder
aufs Neue ermutigt, an wallander-web.de weiterzuarbeiten!
Als kleines Dankschön haben wir uns diesmal ein ganz besonderes
Jubiläumsgewinnspiel ausgedacht! Weitere Infos hierzu erhaltet Ihr auf
der Wallander-Fanpage unter "gewinnspiel"...
Viele Grüße,
Daniel Imort (Webmaster)
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20.01.2005:
Gesucht: Bestes
Theaterstück zu Mankell-Buch -
der Schulwettbewerb "AIDS on Stage"
Henning Mankell
mit einer Plan-Mitarbeiterin beim Besuch des "Memory Book"-Projekts in
Uganda. (Foto: Lovisa Kiwan Thuresson)
Hamburg, 20. Januar 2004 - Mehr
als 330 Schüler-Gruppen und Theater-AGs von Flensburg bis
Friedrichshafen haben sich bereits für den Schulwettbewerb "AIDS on
Stage - Jugendliche inszenieren Mankell" angemeldet, den das
Kinderhilfswerk Plan mit Unterstützung des Bundesministeriums für
Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS) zum Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember
2004 gestartet hat. Das Thema: AIDS. Die Basis: das Buch "Ich sterbe,
aber die Erinnerung lebt" von Henning Mankell über ein AIDS-Projekt von
Plan International in Uganda. Dort schreiben AIDS-Kranke so genannte "Memory
Books" für ihre Kinder. In dem Wettbewerb sind Schüler aufgerufen,
Mankells Buch bzw. Elemente daraus als Theaterstück umzusetzen und einen
Bezug zu Deutschland herzustellen. Henning Mankell und
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt haben die Schirmherrschaft für
den Schulwettbewerb übernommen.
In dieser Woche werden die ersten Teilnahme-Pakete verschickt. Sie
enthalten Informationen zum Projekt der "Memory Books" und zu den
Teilnahmebedingungen sowie je ein Mankell-Buch, gespendet vom Zsolnay
Verlag. Die Schüler sollen ein Stück entwickeln und aufführen sowie ihre
Aufführung auf Video dokumentieren. Zur Jury gehören unter anderem die
Schauspielerin Marie-Luise Marjan und der Journalist Ulrich Wickert. Die
Gewinner werden am Welt-AIDS-Tag 2005 bekannt gegeben und nach Berlin
eingeladen. Dort werden die drei besten Stücke Anfang 2006 im Rahmen
eines Theater-Events aufgeführt.
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt: "Ich unterstütze den
Wettbewerb, denn er ist eine gute Grundlage, sich mit dem Thema AIDS
intensiv auseinander zu setzen. AIDS ist ein Thema und bleibt es - auch
bei uns in Deutschland. Trotz guter Prävention beobachten wir, dass in
jüngster Zeit zu viele Menschen zu sorglos mit der Gefahr der Infektion
mit dem HI-Virus umgehen. Aufklärung und Information sind die wirksamste
Strategie, um die Verbreitung von AIDS zu stoppen. Hierzu kann der
Schulwettbewerb einen wesentlichen Beitrag leisten."
Anmeldeschluss: 28. Februar 2005
Einsendeschluss für Skript, Video, Video-CD oder DVD: 15. Oktober 2005
Informationen und Anmeldungen: Plan-Schulkoordinator Jens Raygrotzki,
Tel. 040 / 611 40 206, E-Mail
schule@plan-international.org .
(Vielen Dank an Marion Bund für den Tipp!)
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19.01.2005:
"Die Brandmauer" als
TV-Serie geplant
"Die Brandmauer" ist der
Abschluss von Henning Mankells Wallander-Reihe und wurde bisher noch
nicht verfilmt. Aber nun könnte dies geschehen.
Aus dem Buch soll eine 2 x 90 min. TV-Serie werden. Die Arbeiten an dem
Drehbuch haben gerade begonnen. Die Dreharbeiten sollen nächsten Winter
starten. Produktionsfirma ist die "Tre Vänner Filmproduktion AB", die
auch für die Verfilmung von "Mittsommermord" verantwortlich war. In der
Hauptrolle wird wohlmöglich ein weiteres Mal Rolf Lassgård zu sehen
sein, der bereits in allen vorherigen Wallander-Verfilmungen die Rolle
des Kurt Wallanders spielte.
(Quelle: Sydsvenskan, Tipp: Martina Andres, Übersetzung: Daniel
Imort)
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10.01.2005:
Krister Henriksson
als Kommissar Wallander
in den schwedischen Kinos
Stockholm, 10. Januar 2005 -
"Vor dem Frost" ist der erste Teil der groß angelegten Wallander-Serie
mit 13 Filmen, in denen Krister Henriksson den von Mankell geschaffenen
Kommissar spielt. Aber er verspürt keinen Druck. "Ich bin ein zu
beschäftigt, um das zu verspüren", sagt er. Im Jahr 2005 wird es eng im
Wallanderland. Im Juni kommt "Steget Efter" in die Kinos. Rolf Lassgård
spielt dort zum siebten Mal den von Henning Mankell geschaffenen
Kriminalkommissar Kurt Wallander. Aber schon vorher am 14. Januar, führt
Krister Henriksson seine polizeilichen Künste vor. Dann ist die Premiere
für "Vor dem Frost", den ersten Film in dem Großprojekt in dem es zwölf
weitere Filme innerhalb der kommenden Jahre geben soll.
Schon von Anfang an verbat sich Henriksson die Vergleiche mit Lassgårds
Wallander. Jetzt, da er sich in die Rolle hineingefunden hat, hat er
auch einen besseren Zugang zu dem Charakter. "Da er schon durch andere
Filme vorgegeben ist, ist es ja mein Ziel ihn in Richtung einer anderen
Entwicklung zu steuern. Dass er sein Leben etwas mehr in die Hand
nimmt", sagt Krister Henriksson. Er beschreibt seinen Wallander als
einen Mann im fortgeschrittenen mittleren Alter, der sehr viel von
seinem Privatleben für seine Karriere geopfert hat. Die Passion für den
Beruf hat die Oberhand gewonnen, so dass das Private Rückschläge in Kauf
nehmen musste.
"Genau so ist es ja in "Vor dem Frost". Er hat ja teilweise seine
Tochter verloren, weil er ihr nicht genug Zeit gewidmet hat.
Gleichzeitig ist er in einem Alter, in dem es eine Zukunft für ihn gibt.
Es gibt Gründe sein Leben zu ändern, man ist jung genug um etwas
verändern zu können."
Außer Henriksson werden die tragenden Rollen von Ola Rapace, als
Polizist Stefan Lindman und Johanna Sällström als Tochter Linda
gespielt. Als Sällström das Buch las, spürte sie, dass es
selbstverständlich war, wie sie Linda gestalten würde, als ein Mädchen
mit beiden Füßen auf dem Boden, aber mit gewissen Problemen. "In ihrer
Berufsrolle sehr professionell, aber wenn es auf das persönliche Feld
geht, dann knackst es. Sie ist ungeschickt im Umgang mit Gefühlen, wenn
sie Menschen im Privatleben nahe kommt, wird es schwierig", sagt sie.
Jetzt beginnen die Dreharbeiten für die kommenden zwei Filme. Im
Unterschied zu "Vor dem Frost" gibt es kein Buch, von dem man ausgehen
kann. Stattdessen baut die Handlung auf Fragmenten von Mankell auf und
daraus haben dann Drehbuchautoren, Dramaturgen und Schauspieler
Erzählungen entwickelt, die stimmig sind. Die Schauspieler mögen diese
Arbeitsweise. Ganze 13 Filme sind geplant und das wird in den nächsten
zwei Jahren viel Zeit der Eingebundenen einnehmen. Trotz der Größe des
Projektes und dem Druck, den es mit sich bringt, wirkt Henriksson nicht
abgeschreckt. "Das ist eigentlich kein bisschen anstrengend. Sieh dir
"Virginia Woolf" an: Wir haben es in 160 Vorstellungen gespielt. Wenn
jemand das am Anfang gesagt hätte, hätte man das Gefühl gehabt, dass man
das nie schafft", sagt er. "Genauso ist es mit diesem Projekt. Es gilt
eine Sache nach der anderen anzupacken."
(Quelle: TT Spektra, Übersetzung: Katharina Hülswitt)
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