newsarchiv



  • 22.11.2006:
     

    Rolf Lassgård mit "Nach der Hochzeit" 2007 im Kino
     

    (Foto: © Universum Film GmbH)
     
     
    Ab 1. Februar 2007 können alle Fans von Kommissar Wallander alias Rolf Lassgård ihren Lieblingsschauspieler im Kino in einer völlig anderen Rolle bewundern: Als liebenden Ehemann und fürsorglichen Vater in Susanne Biers neuem Film "Nach der Hochzeit".
     
    Der Däne Jacob (Mads Mikkelsen) arbeitet als Vorsteher eines Waisenhauses in Indien. Als das Waisenhaus von der Schließung bedroht ist, erhält Jacob von Jørgen (Rolf Lassgård), einem dänischen Geschäftsmann, ein ungewöhnliches Angebot. Er bietet dem Waisenhaus eine großzügige Spende an, doch diese ist an eine seltsame Bedingung geknüpft: Jacob muss selbst nach Dänemark reisen und den Vertrag persönlich unterzeichnen. Zufällig fällt Jacobs Ankunft in Dänemark mit der Hochzeit von Jørgens Tochter Anna (Stine Fischer Christensen) zusammen und Jørgen bittet Jacob, an der Feier teilzunehmen. Auf der Hochzeit stellt Jacob fest, dass die Mutter der Braut und Ehefrau seines Wohltäters, seine Jugendliebe Helene (Sidse Babett Knudsen) ist. Als Jacob hört, dass Jørgen gar nicht Annas leiblicher Vater ist, steigt eine unfassbare Ahnung in ihm auf. Tief verletzt und wütend will Jacob eigentlich so schnell wie möglich wieder nach Indien zurück, doch Jørgen hat andere Pläne für ihn.

    "Nach der Hochzeit" (Efter brylluppet) ist ein Film über Wahrheit und Entscheidungen, über eine große Liebe und die Verantwortung für das eigene wie auch das Leben der anderen. Ein Film, der schnörkellos, aber liebevoll, emotional und intensiv von den entscheidenden Dingen des Lebens erzählt. Mühelos gelingt es der dänischen Erfolgsregisseurin Susanne Bier (Open Hearts, Brothers) in einer dichten Inszenierung und mit brillanten Darstellern eine Familiengeschichte der besonderen Art mit Leichtigkeit und Hoffnung zu erzählen. Ein Meisterwerk!
     
    (Quelle: Universum Film)

 
 

  • 01.11.2006:
     

    "Vor dem Frost" am Westfälischen Landestheater
     

     
     
    Das Westfälische Landestheater hat von Henning Mankell das Recht erhalten, seinen letzten Wallander-Roman zu dramatisieren. In einer einzigartigen Geste unterstützt der berühmte schwedische Autor damit das Bestreben des Theaters, sein Publikum auf höchstem Niveau zu unterhalten und zu konfrontieren.
     
    Es ist August 2001, der Polizei in Ystad wird gemeldet, dass über dem Marebo-See brennende Schwäne gesehen wurden, die wie Fackeln durch die Stille fliegen, und dann in einem qualvollen Absturz in den See stürzen. In einer weit abgelegen Waldhütte wird die geköpfte Leiche einer Frau gefunden, die als Forscherin für Pfade gearbeitet hat. Während Linda Wallander ungeduldig auf den Einstieg ins Berufsleben als Polizistin wartet, versucht ihr Vater nicht nur die Hintergründe für einen anscheinend religiös motivierten Ritualmord zu finden, sondern auch mit seinem Unbehagen über seine Tochter zurecht zu kommen. Zu allem Überfluss droht diese sich auch noch in ihren neuen Kollegen Stefan Lindmann zu verlieben. Auf einmal wird Linda mitten in den Fall hineingezogen, als ihre Schulfreundin Anna verschwindet. Kurz vorher hatte Anna Linda erzählt, dass sie ihren Vater gesehen habe, der die Familie vor 20 Jahren verlassen hatte. Doch niemand ahnt wie tief die Dinge miteinander verbunden sind und in welcher Gefahr sich Linda mit ihren eigenen Nachforschungen begibt. Je tiefer die Polizei im Dunkeln tappt und je weiter Linda in ihrer immer verzweifelteren Suche nach ihrer Freundin der Lösung näher kommt, umso schrecklicher offenbaren sich die Zusammenhänge. Dann gibt es einen Anschlag auf eine Tierhandlung in der Innenstadt, kurz darauf gehen zwei Kirchen gleichzeitig in Flammen auf, in einer wird die verkohlte Leiche einer Frau gefunden. Schließlich geht Linda einen entscheidenden Schritt zu weit: Sie verfolgt Anna nach deren Wiederauftauchen bis zu ihrem Vater. Jetzt muss Kommissar Wallander nicht mehr nur einen Fall aufklären, sondern in einem dramatischen Finale auch das Leben seiner Tochter retten...
     
    "Vor dem Frost" feiert am Samstag, den 18. November 2006 um 20 Uhr als Uraufführung am Westfälischen Landestheater in Castrop-Rauxel Premiere. Eine zweite Vorstellung ist für Sonntag, den 19. November 2006 um 18 Uhr geplant. In der Rolle des Kommissar Wallander ist Stefan Rehberg zu sehen, Linda Wallander wird von Julia Gutjahr gespielt. Die Dramatisierung wurde von Christian Scholze vorgenommen, der auch Regie führt. Das Bühnenbild stammt von Yvonne Bergmeister, die Kostüme hat Maud Herrlein entworfen. Karten sind noch verfügbar unter 02305 / 9780-20.
     
    (Quelle: Westfälisches Landestheater)

 
 

  • 28.10.2006:
     

    Henning Mankells "Die flüsternden Seelen"
     
    Felisberto, ein alter Schwarzer, sitzt am Feuer und erzählt von seiner weit verzweigten Familie: von der über dreihundert Jahre alten Stammesmutter Samima, die zwar tot ist, aber als lebender Geist bei ihren Nachfahren äußerst gegenwärtig. Von Zeca, dem Hinkenden, der einen Pfeil zu schmieden vermag, mit dem man sogar den Teufel töten kann. Von Lukas, der in Paris seine Seele ins Pfandleihhaus getragen hat, um seiner schwangeren Frau eine Trommel zu kaufen. Von Belina, die in der Stadt zur Hure geworden ist und doch sagt, sie sei ihrem Mann immer treu geblieben. Und von Peina, die auf ihren gelähmten Beinen bis zum Meer rutscht, um einmal auf den Wellen zu tanzen. Aber Felisberto erzählt nicht nur von schwarzen, sondern auch von weißen Menschen. Von Dom Estefano und Dona Elvira zum Beispiel, deren Diener er war, und von dem Klavier, das verlassen am Hafen stand und eines Nachts von ganz allein zu spielen begann. Für Felisberto ist sein weißer Herr beides, ein Quälgeist und ein Zauberer mit übernatürlichen Kräften. Doch die Zeit der kolonialen Herrschaft geht zu Ende, und die Befreiungsarmee des Oberst Nquila steht vor der Tür, auch wenn Felisberto noch nicht weiß, was die so genannte Revolution ihm und seiner Familie bringen wird...

    In diesem poetischen Roman von 1998 hat Henning Mankell die Summe seiner Erfahrungen auf dem schwarzen Kontinent versammelt. Eine große Erzählung von afrikanischen Menschen und ihrer Begegnung mit den Europäern, im Grenzbereich zwischen Traum und Realität, Mythos und politischer Geschichte. "Die flüsternden Seelen" (schwed. Originaltitel: "Berättelse på tidens strand") wird aus dem Schwedischen von Verena Reichel übersetzt und erscheint am 3. Februar 2007 auf ca. 256 Seiten im Zsolnay Verlag.
     
    (Quelle: Zsolnay Verlag, Recherche: Daniel Imort, Übersetzung: Anja Hoppe)

 
 

  • 25.10.2006:
     

    Schwedische Kinopremiere für "Hemligheten"
     

    Stefan Lindman (Ola Rapace) gerät in einen Strudel aus nervenaufreibenden Ermittlungen.
    (Foto: © Yellow Bird Films AB)
     
     
    Am 10. November 2006 erreicht der neue Wallander-Film "Hemligheten" (dt. Titel: "Dunkle Geheimnisse") die Kinoleinwände in Skandinavien: Der Körper eines toten Jungen wird in einer verlassenen Scheune entdeckt. Der Mord schockiert Kurt, Linda und Stefan, aber das Verbrechen und die Verdächtigen passen nicht zusammen. Als sie sich näher mit dem Thema Kindesmissbrauch beschäftigen, werden die Hauptfiguren selbst gezwungen, sich ihren eigenen Erfahrungen und dem Kampf mit verborgenen Dämonen zu stellen. Dieser Kampf ist mehr als Stefan verkraften kann, so dass Kurt und Linda mit ihrem Kummer und ihrer Wut zurückgelassen werden - und einem dunklen Geheimnis aus der Vergangenheit...

    "Hemligheten" ist der 13. und zugleich auch letzte Teil einer neuen Reihe von Wallander-Filmen mit Krister Henriksson als Kommissar Kurt Wallander. Über eine Fortsetzung der Serie wird derzeit nachgedacht, jedoch ist bislang noch keine Entscheidung getroffen worden.
     
    (Quelle: henningmankell.com, Recherche / Übersetzung: Daniel Imort)

 
 

  • 21.10.2006:
     

    Neuer Mankell-Roman: "Italienische Schuhe"
     

     
     
    Es ist Winter in einem der ersten Jahre des 21. Jahrhunderts. Auf einer Insel in den äußersten Schären lebt Fredrik in großer Stille, umgeben von seinem Hund und seiner Katze, mit einem Ameisenhaufen in seinem Wohnzimmer. Ein dunkles Geheimnis, ein folgenschwerer Fehler, hat ihn in einen scheuen Einzelgänger verwandelt.
     
    Eines Morgens entdeckt er eine Frau, die mit einem Gehwagen draußen auf dem Eis steht. Es ist Harriet, die Frau, die er vor über 30 Jahren enttäuscht hat, die er verlassen hat, ohne ein Wort zu sagen. Jetzt, wo sie bald sterben wird, verlangt sie, dass er das Versprechen einlöst, das er ihr einst machte: Mit ihr zu einem abgelegenen Waldsee zu fahren, in dem sie gemeinsam schwimmen wollten, wenn sie verheiratet wären.
     
    Dies ist der Beginn einer seltsamen und aufwühlenden Reise, die Fredrik in vielerlei Weise überraschen wird. Nicht zuletzt wird er mit einer Tochter konfrontiert, von der er nichts wusste. Die Reise durch das winterliche Schweden wird zugleich eine Reise durch sein eigenes Leben, die ihn zwingt zu erkennen, wer er eigentlich ist. Sie gibt ihm auch die Möglichkeit, endlich die Verantwortung für die Katastrophe zu übernehmen, die er verursacht hat und die sein Leben und das Leben anderer verändert hat.
     
    "Italienische Schuhe" ist Henning Mankells 26. Roman seit seinem Debüt 1973 und wurde Ende September 2006 im schwedischen Leopard Förlag veröffentlicht. Die deutschsprachige Ausgabe ist für Herbst 2007 geplant und wird im Zsolnay Verlag erscheinen.
     
    (Quelle: Leopard förlag, Recherche: Daniel Imort, Übersetzung: Anja Hoppe)

 
 

  • 10.10.2006:
     

    Zu Hause bei Kurt Wallander
     
    Sitzen Sie auf Kurt Wallanders Sofa, laufen Sie auf seinem Fußboden entlang, fassen Sie seinen Schreibtisch an... Henning Mankells Bücher haben eine ganz neue Art von Tourismus in Südschweden geschaffen: den Wallandertourismus. Deutsche, Engländer, Dänen und Schweden sind in die Gegend geströmt, um in den Fußspuren des mürrischen Polizisten zu wandeln. "Es hat einen Markt gegeben. Die Leute sind vorbeigekommen und haben gesagt: Wir sind wegen Wallander hier, zeigen sie uns was. Bisher wurde dies allerdings nicht ausgenutzt. Man hat den Besuchern lediglich eine Karte in die Hand gegeben, auf der die Mariagatan und das Hotel Continental und andere Plätze eingezeichnet sind", sagt Anna Maris.

    Sie will dafür sorgen, dass sich das ändert. Als Projektleiterin für das Besucherzentrum Cineteket auf dem alten Regimentsgelände hat sie eine Schlüsselrolle bei dem neuen Filmtourismusförderungsprojekt in Ystad, in dem man sich auf Wallanderenthusiasten und andere Filmliebhaber konzentriert, inne. Die Idee hinter dem Projekt ist, dass eine Investition in das Thema Film, deren Fokus natürlicherweise zum großen Teil auf Wallander liegt, die aber auch andere in Ystad gedrehte Filme betrifft, die Tourismussaison verlängern soll. Die Touristen sollen ganz einfach einen Grund haben, Ystad auch dann zu besuchen, wenn nicht Sommer und schönes Wetter ist.
     
    Der erste Schritt in dem Projekt ist, dass die Ystad Studios, wo die Produktionsfirma Yellow Bird 13 neue Wallanderfilme gedreht hat, der Allgemeinheit zugänglich gemacht wurden. Seit Anfang Juli wird in dem Studio, in dem die Wallanderfilme aufgenommen wurden, zweimal täglich eine Führung arrangiert. Die Besucher haben die Möglichkeit, sich Wallanders Wohnung anzusehen, können sich aus nächster Nähe anschauen, welche Bücher im Regal stehen oder wie es sich anfühlt, im gleichen Stuhl zu sitzen wie Wallander in den Filmen.
     
    Darüber hinaus erzählen die Guides Anekdoten von den Filmaufnahmen, zum Beispiel darüber, wie schwierig es war, die Fliegen zu finden, die man in einer Szene brauchte: zunächst versuchte man, sie mit Keschern einzufangen, dann probierte man, sie auszubrüten. Als das nicht funktionierte, benutzte man Leimstreifen um sie zu fangen, aber da gelang es nicht, die Fliegen im Anschluss vom Papier zu lösen. "Am Ende mussten wir nach Kopenhagen fahren und 1000 Fliegen für je eine Krone einkaufen", erzählt Anna Maris.

    Die Führungen in den Ystad Studios sind ein Teil der Filmtourismusförderung der Stadt. Der zweite ist das Besucherzentrum Cineteket, das direkt neben dem Studiogebäude liegt. Momentan arbeitet man mit voller Kraft, um alles bis zur Einweihung am 19. August fertig gestellt zu haben. Hier sollen die Besucher nachvollziehen können, wie ein Film gemacht wird: von der Arbeit am Drehbuch, über die Vorproduktion, die Aufnahmen, den Schnitt und den Vertrieb bis zum Eintreffen des Filmes im Kino.

    Außerdem gibt es in der Cinethek ein Café und ein Geschäft, in dem man Fanartikel aus den Wallanderfilmen und den anderen Filmen erstehen kann, die in den Ystad Studios gedreht wurden. Aber die Cinethek und die Öffnung der Ystad Studios sind nicht nur für die Touristen gedacht. Auch die Einwohner Ystads gehören zur Zielgruppe. "Die Wallanderproduktionen haben Ystad fast übernommen. Statist zu sein ist zu einer Volksbewegung geworden, alle kennen irgendjemanden, der in einem der Filme Statist gewesen ist und man hat das Filmteam gesehen, wenn es in der Stadt Aufnahmen macht. Ich hoffe, dass die Cinethek als Kontaktfläche zwischen den Einwohnern Ystads und der Filmproduktion wirken kann", sagt Anna Maris.

    Aber Touristenführungen in Studios zu veranstalten, die noch immer benutzt werden, hat seine Nachteile. Im Herbst wird Jan Troell dort einen neuen Film drehen und da müssen die Wallanderkulissen abgerissen werden. Anna Maris hofft dennoch, dass man Wallanders Wohnung in einem anderen Gebäude auf dem Gelände aufbauen kann.
     
    Von Alexander Kuprijanko

    (Quelle: Sydsvenskan.se, Recherche / Übersetzung: Iver Livendahl und Anja Hoppe)