- 15.08.2004:
"Das Geheimnis
des Feuers" -
Starke Bilder zu einem starken Mädchen /
wallander-web.de
unterstützt ein Projekt
der Klasse 8F des Helene-Lange-Gymnasiums
Fürth
Im Frühjahr 2004 erhielt ich eine
e-mail von einer Schülerin aus Fürth. Darin bat uns Andrea Gärtner
- so der Name dieser Schülerin - darum, sie und ihre Klasse bei einem
Projekt zu unterstützen, bei dem sie sich mit dem Buch "Das
Geheimnis des Feuers" von Henning Mankell beschäftigen wollten.
Hierzu waren wir selbstverständlich gerne bereit und versorgten
Andrea mit all den Informationen, die sie benötigte und die uns
vorlagen. Zusätzlich unterstützten wir das Projekt und die sich
daran anschließende Spendenaktion mit einem Exemplar von "Die Rückkehr
des Tanzlehrers", welches dann auf dem Schulfest zu Gunsten eines
SOS-Kinderdorfs in Maputo höchstbietend versteigert wurde...
zur
Sonderseite mit weiteren Infos
- 23.07.2004:
Ola Rapace und
Johanna Sällström in den neuen Wallanderfilmen
Ola Rapace
(Stefan Lindman), Krister Henriksson (Wallander), Johanna Sällström
(Linda)
(Foto: CANAL+)
Der Schauspieler Ola Rapace und die
Schauspielerin Johanna Sällström werden Krister Henriksson in den
neuen Wallanderfilmen Gesellschaft leisten. Ausserdem soll Kjell-Åke
Andersson bei dem ersten Film "Vor dem Frost" Regie führen.
Seit längerem ist nun schon bekannt, dass Krister Henriksson die
Rolle des Kurt Wallander in den 13 neuen Spielfilmen übernimmt, für
die nun im Juli die Dreharbeiten beginnen. Nun wurde auch bekannt,
dass Johanna Sällström, die in Schweden bereits eine Reihe von
Erfolgen auf der Leinwand vorweisen kann, die Rolle von Kurts Tochter
Linda spielen wird. Ola Rapace, der für seinen Auftritt in Lukas
Moodyssons "Zusammen!" gelobt wurde, spielt ihren neuen
Kollegen Stefan Lindman.
Die neuen Wallanderfilme verfügen über ein Budget von insgesamt 190
Millionen Kronen (ca. 2,1 Mio. Euro) und sind damit das größte
internationale skandinavische Filmprojekt aller Zeiten. Drei der neuen
Filme werden in den schwedischen Kinos laufen - "Vor dem
Frost" hat Kinopremiere am 14. Januar 2005. Alle Filme haben ihre
Fernsehpremiere in schwedischen Privatfernsehen CANAL+ Anfang Oktober
2005. Die Dreharbeiten in Ystad dauern an bis Oktober 2006; die
Produzenten sind Ole Söndberg/Lasse Björkman/Henning Mankell von
Yellow Bird Films AB. Die Dreharbeiten zu "Vor dem Frost"
begannen am 14. Juni in Ystad und sollen bis zum 1. August
abgeschlossen sein.
(Quelle: CANAL+, Martina
Andres / Übersetzung: Iver Livendahl)
- 15.07.2004:
Fragebogen für
eine Wallander-Diplomarbeit
Iris Lörch ist Studentin an der
Fachhochschule für Polizei in Villingen-Schwenningen. Im Rahmen ihres
Hauptstudiums schreibt sie zur Zeit an einer Diplomarbeit mit dem
Thema: "Kommissar Kurt Wallander: Worin liegt das Geheimnis von
Henning Mankells literarischem Erfolg?". Die in Frage kommenden
Erfolgsgründe sind sehr vielfältig und sollen u. a. anhand eines
Fragebogens erörtert werden, den Sie unter dem nachfolgenden Link
direkt online ausfüllen können!
zum
Fragebogen
- 24.06.2004:
Wallander-Pilger
erobern Ystads Gassen
In der malerischen südschwedischen Kleinstadt beginnen am kommenden
Montag die Aufnahmen für Skandinaviens größtes Filmprojekt: 13 neue
Streifen mit Henning Mankells Krimihelden.
Von Jochen Reinert
Wer den weitläufigen Hafen mit den hohen weißen Fährschiffen hinter
sich lässt, glaubt in einem Bilderbuchstädtchen gelandet zu sein.
Ystad ist einer der wenigen schwedischen Orte, die ihr historisches
Antlitz über die Abbruchmanie der 60er Jahre gerettet haben. In den
schmalen Straßen und Gassen rings um den lebhaften Stortorget, den
Großen Markt, scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. An den meist
einstöckigen Häusern aus dem 17. und 18. Jahrhundert ranken sich
Rosenstöcke, nur selten kreuzt jemand unsere Wege. Ausgerechnet in
diese friedvolle Urbanität hat der schwedische Bestsellerautor
Henning Mankell seine Krimiserie um den melancholischen Kommissar
Wallander projiziert, in der ein monströses Gewaltverbrechen das
andere übertrifft – ein Kontrast, wie er größer kaum sein könnte.
Und so läuft auch den immer zahlreicher werdenden Wallander-Pilgern
auf ihrem Gang durch das Städtchen das eine oder andere Mal ein
leichter Schauer über den Rücken.
Durch die Supgränd zur Harmonigatan
Doch unser Guide Stefan Richter geht es langsam an. Die Liregatan, in
der Mankell den Mehrfach-Mörder aus der »Fünften Frau« ansiedelt,
lässt er erst einmal rechts liegen und führt uns durch die Supgränd
(Saufgasse) zum Hotel Continental. Hier geht Wallander gelegentlich
essen, wenn er nicht ein paar Meter weiter in Foffes Pizzeria dem Wirt
István sein Leid klagt oder sich irgendwo auf die Schnelle voll
Fastfood stopft. Richter lässt auch unerwähnt, dass das »Continental«
Schauplatz einer großen Polizeiaktion in dem Thriller »Mittsommermord«
ist, aber da sind wir auch schon in der Harmonigatan angelangt. Gerade
hier, in der so malerischen Straße mit dem Sehnsuchts-Namen hat
Mankell seinen größten Verbrecher – den Serienmörder aus »Mittsommermord«
– platziert, wundert sich selbst Richter. Aber schließlich könne
ja, wie so oft, die Fassade täuschen. Kurioserweise habe Mankell das
nahe Stadttheater mit seiner kräftigen gelb-roten Fassade nur am
Rande erwähnt, wirft Richter in die Runde. Wohl wahr, schließlich
hat Mankell als Theatermann begonnen, als Regieassistent und (wenig
erfolgreicher) Stückeschreiber. Doch beim Nachblättern in dem
zuletzt aufgelegten Erzählband »Wallanders erster Fall« registriert
der Kommissar durchaus eine Aufführung von Strindbergs »Traumspiel«,
aber Schauspiele sind halt nichts für den passionierten
Opernliebhaber. Richter, den irgendein Wind samt Familie aus deutschen
Landen herüberwehte, hat in der Saison einiges zu tun. Mehrere Male
in der Woche führt er Wallander-Fans durchs Städtchen, nicht ohne
dessen andere Sehenswürdigkeiten wie das Franziskanerkloster mit
Rosarium und Kräutergarten ins rechte Licht zu rücken. Gewiss weiß
er sie auch hinaus zum Nybrostrand zu führen, wo Wallander in der »Weißen
Löwin« den Übeltäter Rykoff erschießt, oder – vorbei an dem
mythischen Schiffsgrab Ale Stenar – zum Naturreservat Hagestad, wo
drei ausgelassene junge Leute in Rokokokostümen den Mittsommerabend
nicht überleben. Die ersten Wallander-Pilger sind schon nach der Veröffentlichung
des »Mannes ohne Gesicht«, des ersten der acht Krimis aus der Feder
Henning Mankells, hier aufgetaucht, berichtet Marie Mårtensson vom
Turistbyrå, dem städtischen Fremdenverkehrsamt. Seither schwillt der
Strom von Jahr zu Jahr an. Schließlich sind die Wallander-Krimis und
Mankells Afrika-Romane bereits in 35 Sprachen übersetzt und in 22
Millionen Exemplaren verbreitet. Mehr als die Hälfte der Fans stammt
indes aus Mitteleuropa, jede Woche werden in der Saison an die acht
deutschsprachige Führungen geordert. Aber auch aus Schweden selbst,
aus Dänemark, Norwegen, Finnland oder Großbritannien zieht es immer
mehr Touristen wegen Mankells Romanfigur in die Stadt, erzählt die tüchtige
Fremdenverkehrsmanagerin.
Mankell verabscheut Reklame-Rummel
Den Erfolgsautor hat Marie Mårtensson schon einige Male getroffen,
schließlich habe er Ystads Kulturpreis erhalten und er lebe – wenn
er nicht gerade in Maputo oder anderswo seine Kreise zieht – in
einer Stuga ganz in der Nähe. In ihren Gesprächen habe er immer
wieder darauf gedrungen, dass mit seiner literarischen Erfindung kein
Reklame-Rummel getrieben wird. »Wallander-T-Shirts, Wallander-Mützen
oder -Schirme, das will er nicht und das respektieren wir«, sagt Mårtensson.
Aber Fahrten mit der Freiwilligen Feuerwehr zu den wichtigsten Schauplätzen
seiner Krimis, einem Faltblatt »Auf den Spuren von Kurt Wallander«
und einer CD-Rom habe er zugestimmt. Im kommenden Jahr, glaubt Marie Mårtensson,
wird der Ansturm noch größer werden. Denn dann sollen die ersten von
insgesamt 13 neuen Wallander-Filmen in die Kinos oder TV-Programme
Skandinaviens und Deutschlands kommen. Mehr darüber sei draußen im
»Regementet« zu erfahren, der ehemaligen Kaserne, die ein
staatliches Unternehmen im Zuge der Konversion von Rüstungen und
Militärliegenschaften in einen großen Gewerbepark verwandelt habe.
Dort habe eine von Henning Mankell und den Produzenten Lars Björkman
(Schweden) und Ole Søndberg (Dänemark) eigens zu diesem Zwecke gegründete
Filmgesellschaft ihre Zelte aufgeschlagen. Auf dem Wege dorthin biegen
wir von der Regementsgatan in die Mariagatan ein – ein Muss für
alle Wallander-Pilger. Denn hier, in Ystads Osten, in »einer Art
Armenviertel«, wie es Richter charakterisiert, hat der vielfach
geplagte Kriminalkommissar in seiner einfachen Behausung dem Whisky
ebenso wie Verdis Opern gefrönt. Hier wurde er beinahe selbst das
Opfer eines kaltblütigen Mörders und hier hat er seine Tochter Linda
in ihrem plötzlichen Wunsch, Polizistin zu werden, bestärkt. Aber
auch an diesem sonnigen Frühsommertag wirkt die Mariagatan trist, an
den drei Altneubauten aus verwitterten gelben Ziegeln, auf die die
Beschreibungen Mankells am ehesten zutreffen, blättert das
verwaschene Blau am Blech der schmalen Balkons ab. Ganz anders das
Ateliergebäude der Yellow Bird Productions AB im vielgestaltigen
neuen Gewerbepark. Zwar ist an dem lang gestreckten Bau, in dem bis
1997 Luftabwehrraketen stationiert waren, bislang nur ein
Minifirmenschild zu sehen, aber es bewegt sich einiges. Wir haben Glück
– die neuen Ystader Filmmagnaten Björkman und Søndberg finden
einige Minuten Zeit, »Skandinaviens bislang größtes Filmprojekt«
vorzustellen. Der erste der 13 Filme, erfahren wir, wird eine Adaption
des jüngsten Krimis »Vor dem Frost« sein, in dem Mankell Wallander
erstmals mit seiner Tochter Linda gemeinsam ermitteln lässt. Doch mit
der Fabel der folgenden 12 Streifen wollen die beiden erfahrenen
Produzenten nicht so recht heraus. Schließlich lassen sie sich
entlocken, dass dann der Weg der frisch gebackenen Polizistin an der
Seite ihres Vaters verfolgt wird und der sympathische Kommissar
Lindman aus »Rückkehr des Tanzlehrers« nach Ystad und sehr
wahrscheinlich in die Arme Lindas gerät. Für all die neuen Fälle
liefert Mankell ein kurzes Skript – 12 der bekanntesten
Drehbuchautoren Skandinaviens besorgen ein Übriges. Freilich, das
Riesenprojekt im Umfang von 190 Millionen Kronen (rund 21 Millionen
Euro) kann Yellow Birds nicht allein schultern. Neben dem schwedischen
Sender TV4, der Schwedischen Filmindustrie und dem dänischen
Medienunternehmen CANAL+Television ist auch die deutsche ARD mit im
Boot. Ein großer Vorzug des Standortes: Viele Szenen können an
Originalschauplätzen in und um Ystad gedreht werden.
Heliokopterjagd auf einen Waffendieb
Anders als in den bisherigen Wallander-Filmen, in denen die Hauptfigur
meist von Rolf Lassgård gegeben wird, wurde der bekannte schwedische
Schauspieler Krister Henriksson für die Hauptrolle verpflichtet –
ein lebendigerer und humorvollerer Wallander, versichert Björkman.
Tochter Linda wird von Johanna Sällström gespielt – ein Name, der
uns Stunden später im »Polishuset«, dem Polizeipräsidium der
Stadt, begegnet. Im Büro von Ewa Gun Westford, der munteren
Informationschefin, ist an einer Tafel unter dem Stichwort »Linda«
unter anderem zu lesen: Waffe, Uniform, Training, Konfliktsituation,
Kinderbetreuung. Das heißt, Inspektorin Westford koordiniert die
Polizeiausbildung der Schauspielerin und kümmert sich auch noch um
Babysitter für deren Kind. In den schwedischen Zeitungen ist in
diesen ersten Junitagen von etlichen schweren Verbrechen zu lesen, so
von der brutalen Tötung zweier Mädchen oder einem mysteriösen
Sektenmord, bei dem die Täterin per Handy »mit Jesus vermählt«
wurde. In Malmö plante ein Junge ein Schulmassaker im Stil von
Erfurt. Doch in Ystad sei der Kriminalalltag weitaus gelinder,
versichert die Inspektorin, die nicht nur Mankells Krimis, sondern
auch seinen Afrikaroman »Die rote Antilope« sehr schätzt. Dennoch
haben es ihre Kollegen nicht nur mit Fahrraddiebstählen zu tun.
Letzten Oktober sind innerhalb von zwei Stunden fünf Brände in der
Stadt gelegt worden. Oder: ein kaltblütiger Schurke bricht in eine
Waffensammlung ein, beschießt das Polizeipräsidium, wirft bei seiner
Flucht – verfolgt von einem Hubschrauber – eine Waffe nach der
anderen aus dem Fenster. »Da haben wir uns schon gefragt«, seufzt
Westford, »ist das noch live oder sind wir jetzt bei Wallander?«
(Quelle: ND
vom 12.06.2004 - Vielen Dank an Martina Andres für den Tipp!)
|